The Mastermind behind GET’M GET’M

Interview mit Virginia Castro

Die Gurte von Get’m Get’m bieten nicht nur einzigartige Designs, die im Scheinwerfer-Licht und auf den Bühnen dieser Welt so richtig zur Geltung kommen. Sie bestehen auch aus haltbaren Materialien, die sich verdammt gut anfühlen.

 Virgina, deine Gurte sind auf unzähligen Konzertmitschnitten, Postern und natürlich Live-Bühnen zu sehen. Kannst Du uns ein paar Künstler nennen, mit denen Du zusammengearbeitet hast?

Oh, da gibt es unzählige Namen… Alles hatte mit Marylin Manson angefangen, da ich wusste, dass er aufgrund seiner Körpergröße Bedarf für meine superlangen Gurt-Designs haben könnte. Danach folgten Prince, Jeff Beck, Steve Vai, Johnny Depp, Keith Richards, Jimmy Page, B.B. King, Metallica, Guns N’ Roses, Lady Gaga, Bruno Mars, Avril Lavigne, Nik West, Andrew Watt und unzählige mehr.

Wie kommt man auf die Idee eine Marke für Gitarrengurte zu gründen?

Eine eigene Mode-Marke zu kreieren war schon immer mein Traum. Zum Beispiel wollte ich immer eine Design-Schule besuchen, aber meine Eltern, zwei hart arbeitende mexikanische Einwanderer, hatten dafür nicht die finanziellen Mittel. Immerhin konnte ich ein Jahr das Fashion Institute of Design and Merchandise besuchen. Die Schule habe ich dann wieder verlassen, damit meine kleine Schwester aufs College gehen konnte. Wir wurden so erzogen, dass wir uns gegenseitig unterstützen und alle mit anpacken.

Get’m-Get’m-Gründerin Virginia Castro

Wie ging es dann weiter?
In der Folge arbeitete ich mich durch verschiedenste Jobs, darunter eine Künstleragentur, die Rod Stewart betreute und auch arbeitete ich bei Kleidungsherstellern. Meinen ersten Job nahm ich im Alter von 14 Jahren an (ich behauptete 16 Jahre alt zu sein) – das war ein Kosmetik-Geschäft in Beverly Hills.

Die Entstehung von Get’m Get’m ist eng verflochten mit Deinem Geschäft für Haustier-Artikel, richtig?

Tatsächlich habe mit einer Kollektion für Haustier-Accessoires angefangen. Das Geschäft betrieb ich erfolgreich 15 Jahre, bis ich es im Jahr 2012 verkauft habe. Dieser Shop läuft immer noch gut, worüber ich mich freue. Meine Kunden habe ich damals noch zu Fuß oder per Bus abgeklappert, und binnen kurzer Zeit 125 Handelspartner akquiriert. Dabei ging es mir von Anfang darum nicht nur Geld zu verdienen – ich wollte auch Engagement für den Tierschutz zeigen und so geht damals wie heute ein fester Prozentsatz aller Erlöse an Tier-Rettungs-Gesellschaften von deren Leistungen ich persönlich überzeugt bin. Ich weiß, dass Tieren in Deutschland viel mehr Respekt entgegen gebracht wird als in den USA. Vor vielen Jahren habe ich mit einem deutschen Dokumentarfilmer zusammengearbeitet und da ist mir die Situation in meinem eigenen Land noch viel deutlicher geworden. In den Jahren, in denen ich meine Tierhandlung führte, haben wir beispielsweise über 300 Katzen und 600 Hunde gerettet.

Get’m Get’m versammelt zahlreiche Endorser - darunter: Keith Richards, Bruno Mars, Kiki Wong, Pablo Hurtado, Massimo Varini, Morris Mills

Wie kamst Du auf die Idee für Deine einzigartigen Designs – den typischen Get’m-Get’m-Stil?

Ehrlich gesagt kam mir die Idee eines Tages im Jahr 1996 als ich VH1 im TV schaute und mir dachte: Es gibt so viele tolle Gitarren und all diese Musik sind so toll gekleidet, aber keine Sau kümmert sich um schöne Gitarrengurte. Da muss ich doch was machen!

Wie kamst Du auf den Namen Get’m Get’m?

In meiner Sehnsucht eine Modeschöpferin zu werden nannte ich meine Katze Fashion. Kein Witz! (lacht) Eines Tages kam mein Hund Rocky, natürlich benannt nach Rocky Balboa, aus der Hintertür gerannt und wurde von meiner Katze Fashion gejagt. Amüsiert von diesem umgedrehten Kräfteverhältnis rief ich meiner Katze hinterher: "Fashion! Schnapp ihn dir! Schnapp ihn dir!" (auf English: „Fashion! Get’m! Get’m!“). Und da kam mir „Bingo! Das ist der Name für meine Marke!“. Es war so wie alles, was ich angepackt habe: Ich hatte eine Idee, die im ersten Moment vielleicht etwas verrückt schien, aber ich habe sie mit Überzeugung verfolgt und in die Tat umgesetzt.

Deine Belegschaft und auch die Lieferanten sind größtenteils weiblich, auch bietet ihr eine komplette Kollektion an, die sich „Women of Rock“ nennt. Kann man hier von einem Engagement Get’m Get’m’s für die Emanzipation sprechen?

Ich denke, ja. Aber ich möchte betonen, das sich das alles ganz natürlich entwickelt hat. Es gab schon immer eine Menge Frauen, die von sich aus auf mich zukamen, einfach, weil ihnen die progressiven Designs meiner Gurte gefallen haben. So ergab sich schon immer eine starke Bindung an weibliche Musiker. Genauso gibt es in der Modeindustrie in Los Angeles schon immer sehr viele weibliche Arbeitskräfte und da ich immer schon auf faire und langfristige Geschäftsbeziehungen wert gelegt habe bin ich schließlich bei den Firmen gelandet, die größtenteils mit Frauen besetzt sind. Und wenn ich langfristig sage, dann ist das auch so. Viele meiner Geschäftsfreunde kenne ich seit mehr als 20 Jahren.

Ihr bietet durchgehend hervorragende Qualität und viele Designs sind zum Klassiker avanciert – etwa die Prince-Gurte oder der Seargent-Gurt, den Jeff Beck viele Jahre trug.

Ohja, die Prince- und Jeff-Beck-Gurte verkaufen sich nach all den Jahren immer noch extrem gut. Aber ganz ehrlich: ich kann diese alten Designs eigentlich gar nicht mehr sehen! (lacht) Ich bin einfach immer auf der Suche nach neuen spannenden Designs und freue mich, wenn ich neue Künstler für Get’m Get’m begeistern kann – ob groß oder klein.

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